Der Papillon ist eine von der FCI anerkannte, aus Frankreich und Belgien stammende kleine Hunderasse. Weitere Bezeichnungen für ihn sind Kontinentaler Zwergspaniel oder Phaléne. Tatsächlich jedoch handelt es sich beim Papillon um eine Varietät des Kontinentalen Zwergspaniels.
Geschichte der kleinen Hunderasse
Man vermutet, dass die Geschichte des Papillon in Europa begann. Gleichzeitig kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass seine Vorfahren aus Ostasien stammen. So könnten asiatische Hundezwerge während der Entdeckungsreisen von Marco Polo gegen Ende des 13. Jahrhunderts den Weg nach Europa gefunden haben. Erste Hinweise auf kleine Luxushunde, die dem heutigen Papillon sehr ähneln, findet man auf italienischen Ölbildern und Fresken aus dem 13. bis 14. Jahrhundert.
Ihren Ursprung haben kann diese Hunderasse aber auch in den zur Jagd verwendeten Spaniels. Aus diesen könnten mit der Zeit Zwergformen entstanden sein, die vom Adel als Spielgefährten für die Damen und deren Kinder gehalten wurden. Darauf deutet nicht zuletzt der Jagdtrieb hin, der auch heute noch beim Papillon teilweise vorhanden ist.
In Frankreich und Belgien soll die systematische Zucht von Papillons gegen Ende des 19. Jahrhunderts begonnen haben. Einen ersten Rassestandard legte man 1905 fest.
Aussehen des Papillons
Der Papillon wird nicht ohne Grund als „Schmetterlingshündhchen“ bezeichnet. Seine seitlich am Kopf aufgerichteten Ohren gleichen den Flügeln eines Schmetterlings und unterscheiden den Papillon deutlich vom Phaléne. Dieser trägt seine Ohren nämlich hängend. Sowohl beim Papillon als auch beim Phaléne sind die Ohren breit, groß und abgerundet. Ebenso charakteristisch ist, dass der Papillon sehr bewegliche und ausdrucksstarke Ohren, die an den Rändern Fransen besitzen, hat.
Rüden und Hündinnen können im ausgewachsenen Zustand eine Schulterhöhe von bis zu 28 cm haben. Beim Gewicht hingegen wird der Papillon in zwei Kategorien unterschieden:
- Papillons mit einem Gewicht von weniger als 2,5 Kilo
- Papillons mit einem Gewicht von 2,5-5 Kilo
Das Mindestgewicht bei dieser Hunderasse liegt bei 1,5 Kilo.
Die Grundfarbe des Feld ist weiß. Darüber kann es alle möglichen Farbvariationen geben. Allerdings muss am Rumpf sowie an den Gliedmaßen Weiß im Verhältnis zur Farbe vorherrschen. Die Farbvarianten beim Papillon reichen von kastanienrot über rotbraun bis hin zu braun und schwarz. Papillons mit einer roten Fellfarbe können auch schwarze Haarspitzen haben.
Laut aktuellem Rassestandard besitzt der Papillon gerade, schlanke Beine. Sein Kopf ist rund und klein, außerdem besitzt er mandelförmige und ausdrucksstarke Augen, die von einem dunklen Rand umgeben sind.
Wesen und Charakter
Papillons gelten als sehr familienbezogen und lebhaft. Sie sind ständig auf der Suche nach Möglichkeiten zum Spielen, Toben und Schmusen, können sich jedoch auch einfühlsam zeigen und erkennen, wann ihr Besitzer ein wenig Zeit für sich braucht. Besonders wohl fühlt sich der Papillon in einer harmonischen Familie – Unstimmigkeiten und Streitigkeiten innerhalb dieser bemerkt er sofort und nimmt sie sich sehr zu Herzen. Da er nicht gerne alleine ist, eignet sich der Papillon nicht für Berufstätige, die regelmäßig mehrere Stunden nicht im Haus sind. Aufgrund ihrer Sensibilität und Intelligenz können sie es nicht ertragen, über längere Zeiträume unbeschäftigt zu sein. Sinnvoll ist deshalb, ihnen einen Spielkameraden – entweder ebenfalls einen Papillon, einen anderen Zwerghund oder eine Katze – an die Seite zu stellen.
Daneben ist der Papillon auch eitel und lässt sich nicht von jedem anfassen, bewundern darf ihn aber jeder. Was das Zusammentreffen mit anderen Hunden anbelangt, zeigt sich der Papillon sehr friedfertig und oftmals dauert es nicht lange, bis er Freundschaft mit anderen Hunden geschlossen hat.
Wichtiges zur Papillon-Haltung
Papillons gehen gerne spazieren – und zwar zu jeder Jahreszeit. Für Abwechslung dabei sorgen Apportieren sowie Stöcke- und Bällefangen. Außerdem ist der Papillon prädestiniert für den Hundesport, wo er mühelos und mit viel Spaß Anforderungen und Prüfungen bewältigt. Voraussetzung dafür ist jedoch ein inniges Verhältnis zwischen Hund und Besitzer sowie ein Verständnis für die natürlichen Veranlagungen des Papillons.
Bei der Erziehung kann ein wenig Konsequenz nicht verkehrt sein. Als von Natur aus sehr aufmerksamer Hund meldet der Papillon sich sofort, nimmt er ungewohnte Geräusche oder Personen wahr. Deshalb sollte man ihn von Geburt an so erziehen, dass er nicht zu einem Kläffer wird.
Für Familien ist der Papillon nur bedingt geeignet. Zwar versteht er sich sehr gut mit größeren Kindern, sofern er von diesen nicht als Spielzeug missbraucht wird und jederzeit die Möglichkeit hat, den Rückzug anzutreten. Bei kleineren Kindern kann er jedoch mit ungezügelter Eifersucht reagieren.
Obwohl der Papillon langes Fell besitzt, muss dieses nicht ausgiebig gepflegt werden. Es reicht vollkommen aus, das Haarkleid täglich zu bürsten. Die Gegend rund um die Ohren muss aber ein wenig aufmerksamer gepflegt werden, da sich hier sehr leicht Knoten bilden. Bei der Pflege kommt einem die Eitelkeit des Papillons zugute, schließlich vermeidet er Schmutz jeder Art von selbst.
Papillons gehören zu den robusten Hunderassen, bei denen nicht mit lebensbedrohlichen Erbkrankheiten zu rechnen ist. Allerdings gibt es eine Veranlagung zu Kniescheibenluxationen. Die Lebenserwartung dieser Hunderasse liegt bei zwölf Jahren – viele erreichen aber auch ein Alter von 15 Jahren.